Programm der BUG-Wähler­gemeinschaft zur Gemeindewahl am 14. Mai 2023

Direkt- und Listenkandidaten der BUG-Wählergemeinschaft

Martina Lüdtke, Holger Diedrich, Elin Gramkau, Dietmar Lüdtke, Martin Gramkau, Georg Altrogge, Silke Pape, Wilfried Wiese, Gerda Maria Roth, Axel Wildfang, Thomas Pape (von links)
Martina Lüdtke, Holger Diedrich, Elin Gramkau, Dietmar Lüdtke, Martin Gramkau, Georg Altrogge, Silke Pape, Wilfried Wiese, Gerda Maria Roth, Axel Wildfang, Thomas Pape (von links)

Das Programm als PDF können Sie hier herunterladen.

Inhalt



Präambel

Am Anfang stand der Wunsch nach einer Gemeindepolitik, die das Wohl des gesamten Dorfs im Auge hat, gleiches Recht für alle ermöglicht und politische Entscheidungen ehrlich und transparent begründet. Mit diesem Vorsatz ist die Wählergemeinschaft BUG 2013 zum ersten Mal bei der Kommunalwahl in Riepsdorf angetreten, gegen großen Widerstand alteingesessener Parteien und mit noch größerem Erfolg. Bei der letzten Wahl 2018 wurde die absolute Mehrheit mit 48,2 Prozent der Stimmen nur knapp verfehlt.

 

Nach zehn Jahren engagierter und konstruktiver Gemeindearbeit wollen wir bei der Kommunalwahl am 14. Mai 2023 die Mehrheit der Stimmen erreichen. Viele gute Ideen, für die wir uns in dieser Zeit eingesetzt haben, sind in der Vergangenheit nicht realisiert worden, weil wir sie bei Abstimmungen in der Gemeindevertretung nicht durchsetzen konnten. Das soll sich nun mit Ihrer Hilfe ändern.

 

Mit Dietmar Lüdtke geht für die BUG ein hervorragender Bürgermeister-Kandidat ins Rennen, der für Kompetenz, Bürgernähe und Unabhängigkeit steht. Der Familienvater aus Gosdorf bringt nicht nur jahrelange Erfahrung in der kommunalen Politik mit, sondern ist auch ein ausgewiesener Verwaltungsfachmann. Mit seinem Team steht er für eine gerechte und zukunftsorientierte Politik in allen Riepsdorfer Ortsteilen.

 

Auch wenn die BUG ihren Ursprung im Widerstand gegen das Repowering durch 150 Meter hohe Windkraftanlagen hatte, so war die Wählergemeinschaft nie gegen die Erneuerbaren Energien, zu denen wir grundsätzlich stehen – sondern ausschließlich gegen den rücksichtslosen Zubau über die Köpfe von Bürgerinnen und Bürgern hinweg und ohne Berücksichtigung der notwendigen Schutzinteressen von Mensch und Tier. Dafür gibt es rund um Riepsdorf leider viele Beispiele.

 

Das Thema Windkraft wird unsere Gemeinde auch in den nächsten Jahren weiter begleiten. Riepsdorf trägt bereits jetzt mehr als genug zur Energiewende bei, und dies seit fast zweieinhalb Jahrzehnten. Neben vier inzwischen installierten 150 Meter hohen Windrädern sind zahlreiche weitere Anlagen in Planung oder bereits beantragt. Der Kampf um verträgliche Lösungen ist daher wichtiger denn je. Die Erfahrung zeigt, dass nur entschiedener Einsatz und eine fachkundige Prüfung verhindern können, dass die Grenzen des Zumutbaren überschritten werden.

 

Deshalb treten wir dafür ein, dass Repowering und der Bau neuer Anlagen mit Augenmaß und unter Berücksichtigung des Schutzes von Anwohnern und Wildtieren erfolgt. Dazu gehört eine grundsätzliche Begrenzung der Windkraftanlagen auf maximal 180 Meter Gesamthöhe sowie ein Mindestabstand von 1.000 Metern zu Wohnhäusern in allen Ortsteilen.

 

Bürgernahe und zukunftsorientierte Politik zu gestalten, bedeutet aber viel mehr. Die BUG richtet dabei den Blick konsequent nach vorn. Wir wollen Wohnwert und Lebensqualität in der Gemeinde durch eine vorausschauende Planung sichern. Dazu zählen u.a. der Bau eines Bürgerzentrums, der Einsatz für die Versorgung der Ortsteile mit schnellem Internet, Angebote für junge Familien, Senioren und Menschen mit Einschränkungen ebenso wie nachhaltige Energieerzeugung und Mobilität.

 

Im Folgenden finden Sie unser Programm Punkt für Punkt:

Windkraft-Einnahmen gemeinschaftlich investieren

Unsere Gemeinde wird zukünftig erhebliche Mehreinnahmen durch leistungsfähigere Windkraftanlagen haben. Insbesondere nach einer aktuellen Änderung im EEG (Erneuerbare Energien Gesetz) können die Betreiber nun 0,2 Cent pro erzeugter Kilowattstunde an die im Bereich der Anlagen liegenden Gemeinden zahlen (ca. 15.000 – 20.000 € jährlich pro Anlage). Die Zahlung erfolgt auf freiwilliger Basis, wird den Unternehmen aber vom Staat komplett erstattet.

 

Wir sind der Auffassung, dass die Windindustrie in der Pflicht steht, die Beeinträchtigungen für Anwohner und Tierwelt durch diese und weitere Investitionen in den unmittelbar betroffenen Ortschaften zumindest ansatzweise auszugleichen. Das Geld wird dabei zwischen allen Gemeinden im Umkreis von 2500 Metern um eine Anlage entsprechend ihrem Flächenanteil aufgeteilt. Diese Einnahmen werden nicht wie bei der Gewerbesteuer mit anderen Umlagen verrechnet, sondern verbleiben komplett im Haushalt der Gemeinde.

 

Für uns ist klar, dass diese zusätzlichen Einnahmen nicht im allgemeinen Haushalt oder in den Rücklagen der Gemeinde versickern dürfen. Alle Einwohnerinnen und Einwohner sollten davon durch Projekte des Gemeinwohls unmittelbar profitieren, denn sie tragen auch die nicht zu übersehenden Nachteile dieser Art der Energieerzeugung.

 

Die BUG macht hierzu konkrete Vorschläge: Der Bau eines neuen Bürgerzentrums wäre eine gute Möglichkeit, diese Gelder in die Dorfgemeinschaften zu investieren. Aber auch andere Projekte wie die Einstellung eines Gemeindearbeiters oder kostenfreie Fahrten mit dem Bürgerbus können dadurch finanziert werden. Vereine könnten gezielte Zuschüsse für Veranstaltungen in der Gemeinde bekommen, die bisher nicht möglich waren. Auch die Aufstellung eines Bürgeretats ist denkbar, über dessen Verwendung die Einwohner dann selbst abstimmen können.

 

Ob die Windkraft-Einnahmen auch zu günstigen Strompreisen für die Anwohner führen können, ist noch unklar. Hier sind vor allem die privaten Betreiber gefragt, solche Bürgerstromtarife anzubieten. Wir werden uns hierfür einsetzen und das Gespräch mit den verschiedenen Betreibergesellschaften suchen.

Die gute Finanzlage für Zukunftsprojekte nutzen

Die Gemeinde Riepsdorf ist nicht nur schuldenfrei, sondern verfügt über erhebliche finanzielle Reserven. Besonders die Anteile der Einkommensteuer der Einwohner und Zuweisungen des Landes haben dazu beigetragen. Ein geringerer Teil stammt dabei aus der Gewerbesteuer durch die Windkraft.

 

Zurzeit läuft das bundesweite Verfahren zur Neuberechnung der Grundsteuer. Wir wollen dafür sorgen, dass sich das Gesamtaufkommen der Grundsteuer (aktuell ca.135.000 € pro Jahr) durch die Grundsteuerreform nicht erhöht. Die Hebesätze werden wir entsprechend korrigieren. Dennoch sind für einzelne Grundstücke Änderungen nach oben und unten nicht auszuschließen. Darauf hat die Gemeinde jedoch keinen Einfluss.

 

Die deutliche Erhöhung der Bodenrichtwerte hat sich auf die Bemessungsgrundlage der Zweitwohnungssteuer ausgewirkt, die wir vor einigen Jahren auf den Weg gebracht haben, um die Eigentümer zur Wahl ihres ersten Wohnsitzes in Riepsdorf zu bewegen (wodurch die Gemeinde höhere Zuwendungen vom Land erhält). Hier haben wir die Hebesätze etwas gesenkt. Die maßvolle Erhöhung der zu zahlenden Steuerbeträge halten wir aber aus dem genannten Grund weiterhin für sinnvoll.

Bürgerzentrum für Jung & Alt

Wesentlicher Faktor für die Qualität des Lebens in unserer Gemeinde ist das soziale Miteinander. Um einen Ort der Begegnung für Jung und Alt zu schaffen, halten wir ein Bürgerzentrum für enorm wichtig – als Treffpunkt für unsere Jugend, unsere Vereine, als Ort für Informationsveranstaltungen, das DRK, Theatergruppen, Trommel-Kurse, Spinning-Gruppen, Chor und vieles mehr. Als zeitgemäßes Angebot könnten hier auch Ladestationen für E-Mobile (Fahrrad, KFZ) installiert werden.

 

Neben einem solchen, neu zu errichtenden Bürgerzentrum unterstützen wir ausdrücklich bestehende Angebote wie den „Mittelpunkt der Welt“ in Riepsdorf.

Barrierefreie Mobilität: Gratis fahren mit der flotten Lehni

Das einst auf Anstoß der Bürgerinitiative WiR eingerichtete Bürgerbus-Projekt der „Flotten Lehni“ soll weiter gestärkt und die Angebote noch mehr genutzt werden. Wie schon in zwei Gemeinden des Amtes Lensahn umgesetzt, möchten wir die Fahrten für alle Einwohnerinnen und Einwohner unserer Gemeinde kostenfrei machen. Damit sollen die Nutzerzahlen weiter erhöht und diese Art der umweltfreundlichen Mobilität langfristig gesichert werden. Auch bei der Rekrutierung von ehrenamtlichen Fahrern wollen wir das Amt Lensahn unterstützen.

In Koselau und Quaal Baurecht für alle Bürger

In den Ortsteilen, wo es noch keine Bebauungspläne gibt, wollen wir endlich gleiches Baurecht für alle Bürger schaffen. Die von uns bereits auf den Weg gebrachten Vorschläge für sogenannte Klarstellungssatzungen nach § 34 Abs. 4 Nr.1 Baugesetzbuch in den Ortsteilen Koselau und Quaal werden wir zügig beschließen. Hierzu sind keine langwierigen Planungsverfahren oder die Zustimmung von Kreis- und Landesbehörden erforderlich. Wir schaffen in den unbeplanten Innenbereichen damit zukünftig rechtsverbindliche Klarheit bei Bauanträgen und unterstützen die bauliche Entwicklung in diesen Orten.

 Auch in den anderen Ortsteilen werden wir prüfen, wo noch strittige Gebiete in den Innenbereich integriert werden können.

Windkraft nutzen mit Abstand und Anstand

Wir stehen grundsätzlich zur Nutzung der Windenergie, wenn sie im Einklang mit Mensch und Natur erfolgt. Die Regionalplanung des Landes von 2020 hat Riepsdorf den zweithöchsten Flächenanteil in Ostholstein zugewiesen.

 

Da diese Planung wahrscheinlich vom OVG Schleswig wieder verworfen wird, hat die Landesregierung schon angekündigt, in diesem Jahr eine neue Regionalplanung Wind zu starten, um noch mehr Flächen für die Windindustrie verfügbar zu machen.

 

Angesichts der bereits bestehenden und geplanten sehr hohen Belastung durch Anlagen in unmittelbarer Nähe werden wir uns entschieden gegen weitere Windkraft-Vorrangflächen in unserer Gemeinde aussprechen. Wir sind der Meinung, dass Riepsdorf bereits mehr als genug zur Energiewende beiträgt.

 

Wir werden uns auch dafür einsetzen, dass die 2020 neu vorgesehene Repoweringfläche in einem naturnahen, bisher von Windkraft unbelasteten Gebiet südlich von Altratjensdorf nicht mehr in den Regionalplan aufgenommen wird.

 

Nachdem wir in intensiven – nur durch uns geführte – Verhandlungen mit der Betreiberseite den langen Konflikt im Bereich südwestlich von Gosdorf (Großenholz) durch einen allseits akzeptierten Kompromiss endlich befrieden konnten, werden wir unsere Fachkompetenz bei diesem Thema auch bei den Neuplanungen in anderen Vorranggebieten innerhalb der Gemeinde einsetzen

 

Wir wollen dafür sorgen, dass bei allen Planungen eine Maximalhöhe von 180 Metern nicht überschritten wird und dass keine weiteren Anlagen näher als 1000 Meter zur Wohnbebauung errichtet werden. Um das auch zukünftig auszuschließen und Einfluss auf die Standortwahl zu nehmen, werden wir für alle Neuplanungen die Aufstellung von Bebauungsplänen fordern.

 

Im Bereich von Koselau lehnen wir weitere Anlagen ab, die mit geringerem Abstand zur Wohnbebauung geplant werden. Ausnahmefälle könnte es nur geben, wenn wirklich alle betroffenen Anwohner zustimmen.

 

Bei einem Repowering auf der Vorrangfläche westlich des Ortsteils Riepsdorf (Kesselberg) werden wir auf dem Abbau aller Altanlagen des Betreibers bestehen, die außerhalb der Fläche näher zu Wohnhäusern stehen.

 

Sollte die Repoweringfläche südlich Altratjensdorf auch im neuen Regionalplan bestehen bleiben, sind für uns dort nur einheitlich hohe Anlagen vorstellbar, um ein optisches Durcheinander verschiedener Anlagen zu vermeiden. Außerdem werden wir neue Anlagen dort nur zulassen, wenn dafür in unserem Bereich für jede neue zwei ältere abgebaut werden.

 

Auf die südlich unserer Gemeindegrenze geplanten Anlagen in Grömitz können wir nur insoweit Einfluss nehmen, dass wir ein Überragen von Rotoren auf unser Gemeindegebiet weiterhin strikt ablehnen.

 

Wir werden die Einwohner auch in Zukunft regelmäßig über die Planungen informieren und erwarten ebenso von den Betreibern ein transparentes Vorgehen in dieser Hinsicht. Gegen eine Planung an der Gemeinde vorbei werden wir uns mit den verfügbaren Mitteln wehren. Und wir erwarten und werden uns dafür einsetzen, dass alle Betreiber von Neu-, aber auch von Altanlagen die gesetzlich möglichen freiwilligen Zahlungen an die betroffenen Gemeinden leisten.

Bürgerbeteiligung: Für uns zählt Ihre Stimme nicht nur am Wahltag

Alle wichtigen Informationen der Gemeinde sollen in einer Gemeindebroschüre übersichtlich zusammengefasst und in gedruckter wie digitaler Form zur Verfügung gestellt werden. Darin enthalten sollen zum Beispiel Angaben und Kontaktmöglichkeiten zu Vereinen und Verbänden, Feuerwehren, zur örtlichen und überörtlichen Kommunalpolitik, zur Nahversorgung (Ärzte, Strom, Gas, Breitband etc.), zur Jugendarbeit, Kindergärten und Schulen, Busverbindungen (auch „Flotte Lehni“) sowie Terminen sein.

 

Die Broschüre soll regelmäßig aktualisiert werden, an die Haushalte in der Gemeinde und auch an neue Bürgerinnen und Bürger (z.B. bei der Anmeldung im Einwohnermeldeamt) verteilt werden

 

Weiterhin setzen wir uns für Einwohnerfragestunden zu Beginn UND am Ende der gemeindlichen Sitzungen ein, damit auch jene Bürgerfragen beantwortet werden können, die sich aus den öffentlichen Beratungen in der Sitzung ergeben haben. Größtmögliche Transparenz der lokalen Politik versprechen wir uns von regelmäßig stattfindenden Einwohnerversammlungen und Bürgersprechstunden.

 

Die Anliegen und Sorgen der Einwohnerinnen und Einwohner liegen uns am Herzen. Nicht jeder hat die Möglichkeit, diese in den öffentlichen Sitzungen vorzubringen. Regelmäßige Bürgersprechstunden mit dem Bürgermeister, Ausschussvorsitzenden oder Gemeindevertretern sollen hier künftig Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit bieten, ihre Anliegen vertraulich vorzutragen.

 

Außerdem werden wir uns für einen Bürgermeister-Blog als Informationsquelle für politische Entscheidungen und gesellschaftliche Entwicklungen stark machen, ergänzt durch Gemeindebrief und Social-Media-Präsenzen der Gemeinde („Dorf-App“ und Profile auf ausgewählten Plattformen).

Einsatz für schnelles Internet

Wir werden den Rahmen unserer Möglichkeiten ausschöpfen, damit die Hausanschlüsse der Glasfaserkabel so schnell wie möglich umgesetzt werden. Wenn nötig, werden wir den Zweckverband Ostholstein dabei unterstützen, mögliche Probleme mit Landeigentümern bei noch fehlender Verlegung von Leitungen zwischen den Ortsteilen einvernehmlich zu lösen. Wir wollen weiterhin aktiv im Breitbandnetzinfrastrukturausschuss des ZVO mitwirken.

 

Nach Fertigstellung des Glasfasernetzes wollen wir die neuen Möglichkeiten bei der Digitalisierung der Gemeinde nutzen. Hierzu gehört die Verbesserung der digitalen Kommunikation mit den Einwohnerinnen und Einwohnern, zum Beispiel im Rahmen der bereits verfügbaren Dorffunk-App.

 

Die Corona-Zeit hat gezeigt, wie wichtig gegenseitige Unterstützung ist. Hier kann im digitalen Zeitalter auch die moderne Technik helfen. Die Dorf-App als Software für digitale Kommunikation ermöglicht dabei die Vernetzung der Gemeinschaft. So kann diese Form der Nachbarschaftshilfe viele Menschen erreichen. Dabei sollte die App für alle kostenlos, einfach zu bedienen und für alle Altersgruppen nutzbar sein.

Radweg und Rastplätze

Nachdem der Radweg von Grube nach Rüting durch unseren langjährigen Einsatz im nächsten Jahr hoffentlich fertig gestellt sein wird, wollen wir die Gemeinde noch Radfahrer-freundlicher gestalten. Hierzu kann der Aufbau von Fahrrad-Reparaturstationen und von Ladesäulen für Elektrofahrräder gehören. Außerdem möchten wir die bestehenden Rastplätze für Radfahrer verschönern und den Bedarf an weiteren Rastplätzen prüfen und diese realisieren. Unsere Gemeinde wird zukünftig sehr viel stärker im Radwegenetz des Ostsee-Ferienlandes an der umweltfreundlichen Mobilität teilhaben und von Urlaubern durchfahren werden. Aus diesem Grund wollen wir auch die Verkehrssicherheit des durch die Gemeinde laufenden Teilstücks des Radfernwegs „Mönchsweg“ erhöhen.

Ortsdurchfahrten in Thomsdorf und Altratjensdorf sicherer machen

Vor allem in den unübersichtlichen und auch vom Reiseverkehr vielfach genutzten Ortsdurchfahrten in Thomsdorf und Altratjensdorf wollen wir die Sicherheit erhöhen. Hierzu sollen Hinweistafeln und automatische Geschwindigkeitsmessanlagen aufgestellt werden, die nachgewiesenermaßen zur Temporeduzierung beitragen. Gerade in den Monaten des erhöhten touristischen Verkehrsaufkommens wird dort die zulässige Geschwindigkeit häufig überschritten.

 

Daher soll für die Gemeinde Riepsdorf mindestens eine eigene Messtafel beschafft werden, die anstelle der bislang nur sporadisch installierten Messungen eine regelmäßige Verwendung in den Ortsteilen ermöglicht. Auch eine Fahrbahnverengung (wie z.B. in Grönwohldshorst) soll bei den zuständigen Verkehrsbehörden beantragt werden. Diese erscheint nach Fertigstellung des Radwegs Grube – Rüting vor allem dort sinnvoll, wo Radfahrer die Fahrbahn wechseln müssen.

Schutz für unsere Tiere

Für viele Einwohner sind Haustiere wichtige Begleiter im täglichen Leben. Unsere Gemeinde nimmt jedes Jahr allein über 7000 Euro an Hundesteuer ein. Wir möchten, dass ein Teil dieser Einnahmen direkt den Hunden und deren Besitzern zugutekommt. Dabei wollen wir über die bisherige, von uns initiierte Installation von Boxen für kostenfreie Hundekotbeutel in den Ortschaften hinausgehen. Wir möchten prüfen, ob wir in der Gemeinde ein großzügiges eingezäuntes Hundeauslaufgebiet einrichten können, wo sich die Tiere unter Aufsicht Ihrer Halter frei bewegen und gegebenenfalls auch Hundesport betreiben können.

 

Wildlebende Katzen vermehren sich unkontrolliert schnell, was zu einem großen Leid für die Tiere führen kann. Vom Land Schleswig-Holstein gibt es in Zusammenarbeit mit der Tierärztekammer jährliche Programme zur Kastration von freilaufenden Katzen. Leider sind die Fördermittel für diese sinnvollen Programme immer schon früh aufgebraucht. Zuletzt haben sich die Gemeinden des Amtes Lensahn auch nicht mehr an den Programmen beteiligt. Wir möchten das zumindest für unsere Gemeinde ändern und die Programme in Zukunft finanziell unterstützen.

Auch der Schutz heimischer Vögel und Fledermäuse ist uns wichtig. Gerade durch die stark ausgebaute Windkraft in unserer Region sind diese Tiere besonders gefährdet. Hier können wir uns eine finanzielle Unterstützung von konkreten Schutzprojekten vorstellen.

 

Im Rahmen ihrer Möglichkeiten soll unsere Gemeinde auch die Förderung einer artgerechten und respektvollen Haltung von Nutztieren in der Region unterstützen. Wir stellen uns dabei einen Dialog mit interessierten landwirtschaftlichen Betrieben vor.

Natur- und Umweltschutz

In Zeiten des Klimawandels und zunehmender Bedrohungen für unsere Umwelt wird auch der aktive Naturschutz auf lokaler Ebene immer notwendiger. Wir sind überzeugt, dass unsere Gemeinde diesen wichtigen Beitrag leisten sollte. Dabei geht es u.a. darum, unsere Biotope wie Teiche, Knicks und Naturflächen zu pflegen und zu erhalten. Diese Areale bieten vielen Tieren Lebensraum, bewahren seit mehr als 200 Jahren das Kleinklima für Flora und Fauna und prägen das landschaftliche Erscheinungsbild unserer Gegend.

Vereinsleben unterstützen

Vereine sind für das Dorfleben ein Motor des Zusammenhalts. Wir unterstützen unsere Vereine, ihre Aktivitäten und vielfältigen Angebote für die Menschen vor Ort.

 

Daneben sehen wir die Wichtigkeit, junge Menschen für ein aktives Vereinsleben zu begeistern. Hier bieten die Pfadfinder und die Jugendfeuerwehr ein Forum für soziales Miteinander und gesellschaftliches Engagement. Auch die Arbeit des DRK Riepsdorf wollen wir nach Kräften fördern, ebenso weiterhin die Pfadfinder der Kirchengemeinde Grube.

 

Die BUG befürwortet darüber hinaus die regelmäßige Durchführung eines Bürgerfests, das unter Beteiligung aller Verbände und Vereine der Gemeinde an wechselnden Orten stattfinden sollte.

Förderung der Feuerwehren

Um dem strukturell in allen Regionen zunehmenden Schwund von Mitgliedern entgegenzuwirken, wollen wir u.a. Anreize für eine attraktive Feuerwehr schaffen. Deshalb setzen wir uns dafür ein, den Feuerwehrbedarfsplan fortzuschreiben, um eine moderne Ausrüstung in allen Ortswehren dauerhaft sicherzustellen. Unsere drei Ortswehren haben eine gute Mannschaftsstärke. Den Standorten stehen zudem moderne Feuerwehrhäuser und modernes Gerät zur Verfügung. Dennoch müssen Anstrengungen unternommen werden, vor allem junge Menschen für das wichtige Engagement in den Ortswehren zu gewinnen.

 

Als eine Möglichkeit der Nachwuchswerbung unterstützen wir z.B. Gutscheine zum Erwerb des (LKW-)Führerscheines bei Eintritt in die aktive Wehr. Zur Attraktivität und Qualitätssicherung gehört dabei auch ein umfangreiches Fortbildungsprogramm. Hierzu soll eine Info-Broschüre erstellt werden, in der auch Ansprechpartner der jeweiligen Wehrführungen und der Jugendfeuerwehr genannt werden. Unterstützt werden sollen ebenfalls die jährlichen Einnahmen- und Ausgabenplanungen für das Sondervermögen der Kameradschaftskassen.

Ortsbilder verschönern

Wir setzen uns weiterhin für eine Verschönerung der Ortsteile ein. Konsequent werden wir auf die Behebung von Schäden durch unsachgemäßes Wiederauffüllen nach Verlegung von Glasfaser- und Erdgasleitungen drängen. In den Ortsteilen Gosdorf, Altratjensdorf und Thomsdorf sollen die Gehwege verbessert werden. In Riepsdorf möchten wir für eine barrierefreie Nutzung der Bürgersteige sorgen, die das bestehende grobe Pflaster nur unter großen Schwierigkeiten ermöglicht.

 

Ein weiterer Schritt ist die Unterstützung von Anliegern als Paten für Alleebäume bzw. kleinkronige Bäume wie z.B. Kugelahorn oder Kugelakazie. Wir wollen auch die Anlage von Rabatten sowie Pflanzkübeln fördern. Diese könnten von den Anwohnern selbst gestaltet werden und so zu einer individuellen und einzigartigen Optik unserer Gemeinde beitragen.

 

Wir wollen erreichen, dass die Gemeinde die Kosten dafür übernimmt. Dies steigert nicht nur die Attraktivität der Ortsbilder, sondern ist auch Zeichen nachhaltiger Zukunftsplanung. Nicht zuletzt setzen wir uns für die Baumpflanzung entlang des zu erwartenden Fahrradweges ein.

 

Zudem befürworten wir verkehrsberuhigte Zonen innerhalb der Ortschaften Thomsdorf, Altratjensdorf und Gosdorf, um Kinder zu schützen und die Wohnqualität zu steigern.

 

Für ausgesprochen sinnvoll halten wir nach wie vor die Schaffung einer Stelle für einen Gemeindearbeiter, der sich regelmäßig um die Pflege der Ortsteile kümmert. Bisher war dieses Anliegen ohne eigene Mehrheit von uns leider nicht umsetzbar. Dabei ist auch eine Kooperation mit anderen Gemeinden des Amtes Lensahn vorstellbar.

Ein Zukunftsplan für die Gemeinde

Zahlreiche Gemeinden im Kreis Ostholstein haben in letzter Zeit Entwicklungskonzepte erarbeiten lassen, um sich für die Zukunft besser aufzustellen und auch Fördermittel für konkrete Projekte einwerben zu können. Wir möchten auch für unsere Gemeinde einen entsprechenden Zukunftsplan erstellen und die Einwohnerinnen und Einwohner dabei beteiligen.

 

Wesentlicher Bestandteil im Gemeindeentwicklungskonzept wird die demografische Entwicklung sein. Da in unserer schönen Gemeinde auch viele ältere und älter werdende Menschen leben, müssen deren spezielle Bedürfnisse ermittelt und passgenaue Hilfsangebote entwickelt werden.

 

Dazu gehören Antworten auf drängende Fragen: Welche Leistungen können wir als Gemeinde für die älteren Bürgerinnen und Bürger erbringen? Wie können wir die Mobilität verbessern? Wie können wir die Teilhabe verbessern? Wie können wir die gesundheitlichen Vorsorgeeinrichtungen in der Umgebung erhalten und erreichbar machen? Ziel muss es sein, Wohnwert und Lebensqualität in der Gemeinde auch für ältere und bedürftige Menschen zu erhalten.

 

Mit der vor einigen Jahren durchgeführten Umfrage der Bürgerinitiative WiR liegen hierfür auch schon gute Grundlagen vor. Im Rahmen eines solchen Konzepts sollte geprüft werden, wo noch neue Baugebiete entstehen und vorhandene Baulücken geschlossen werden könnten. So soll unsere Gemeinde auch für junge Familien Raum und Entfaltungsmöglichkeiten bieten.

 

Der Ukrainekrieg und Wetterextreme der letzten Jahre haben gezeigt, dass auch bei uns das Thema Katastrophenschutz stärker berücksichtigt werden sollte. Hierzu wollen wir die hiesigen Feuerwehren intensiv einbinden.

 

 

 

Auch wenn die Gemeinde durch die Windkraftnutzung schon erheblich zur Energiewende beiträgt, sehen wir noch andere wichtige Felder bei der Umsetzung kommunaler Klimaziele. Hierzu gehört insbesondere die Installation von Solaranlagen auf gemeindlichen Gebäuden. Die Bürger wollen wir bei der privaten Nutzung von erneuerbaren Energien unterstützen. Hier stellen wir uns regelmäßige Informationsangebote vor. Im Wärmebereich sind wir offen für neue Ansätze, zum Beispiel die Nutzung von Geothermie oder auch lokale Wasserstofferzeugung und Solar- und Windkraftanlagen.

 

Zur Unterhaltung unserer Straßen und Wege wollen wir einen Bestandsplan und ein Unterhaltungskonzept erarbeiten. Daraus soll hervorgehen, in welchem Zustand die Straßen und Wege sind und wie diese dauerhaft unterhalten werden können. Dazu gehört auch die Ermittlung der Verursacher von Schäden an dem zur Gemeinde gehörenden Straßen- und Wegenetz. Dies soll der langfristigen Qualitätssicherung dienen.

Unsere Direktkandidaten für die Gemeindevertretung